Züllsdorf ist eine große Gemeinschaft
Drei Straßen verbinden den Ort im Süden mit der alten Poststraße Leipzig–Frankfurt (Oder), der heutigen B 87. Mit den beiden Orten Löhsten (3 km) und Döbrichau (5 km) bildet Züllsdorf eine große Ackerinsel inmitten der Annaburger Heide. Die Landschaft ist ein altes Sumpfgebiet zwischen Elbe und Schwarzer Elster. Westlich des Ortes befindet sich das Dreiländereck zwischen den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Siegergemeinde beim Dorfwettbewerb 2017
Kennzeichnend für die Gemeinde Züllsdorf ist die Tatkraft im Ort. Das dörfliche Leben wird positiv durch Begegnungsmöglichkeiten im Dorfladen beeinflusst. Viele Vereine unter anderem der Reit- und Fahrverein sowie der Heimatverein bereichern das Zusammenleben und verleihen ihm starke Impulse. Dabei ist auch das partnerschaftliche Verhältnis zwischen dem Ort, der Verwaltung und der Kirche zu erwähnen. Züllsdorf hat den Strukturwandel in den vergangenen Jahren gut bewältigt, trotz des Wegfalls großer Teile der militärischen Nutzung in der benachbarten Annaburger Heide. So konnte sich am Standort Züllsdorf ein Kran- und Schwerlastlogistikunternehmen etablieren, das viele Arbeitsplätze am Ort sichert. In Züllsdorf ist die Identifikation der Bürger mit ihrem Ort sehr stark ausgeprägt. An den Vereinsspitzen hat ein Generationswechsel erfolgreich stattgefunden.
Ein Ort mit Geschichte
Der Name dieses in idyllischer Heidelandschaft gelegenen Angerdorfes ist eine slawisch-deutsche Verschmelzung und findet bereits in einer Urkunde vom 1.4.1284 Erwähnung. Damals erscheint in Meißen ein Ritter Hermannus des Zulenstorf als Bürge des Grafen Albrecht von Brehna. 1339 erlässt Herzog Rudolf für die Pfarrkirchen des Amtes Prettin bzw. Schweinitz eine Stiftung Altarwein, in der als Dorfkirchen der Diözese Herzberg ausschließlich jene von Züllsdorf und Döbrichau bedacht werden. 1424 und 1464 finden dann ein Vorwerk bzw. ein mit 5 Hufen Landes, einer Wiese und Einkünften von 5 Dorfhufen dotierten Sattelhof Erwähnung. Als weitere wichtige Zeugnisse der hochmittelalterlichen Siedlungstätigkeit erscheinen in der Züllsdorfer Flur die wüsten Marken Große und Friedewald, der südwestlich gelegene ehemalige Schlößchenberg, ein höchstwahrscheinlich noch im 14. Jahrhundert genutzter Burgwart und nicht zuletzt der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Karrensteig.